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GINA FEDER

Ausstellungstext von der Ausstellung „Drei Kontinente“ in Murnau

Carlos Manrique geboren 1951 in Caracas/ Venezuela und seit 1978 in Köln lebend hat künstlerisch die Einflüsse seines multikulturellen Heimatlandes, wie auch seiner Wahlheimat Köln verarbeitet, da er sowohl in Südamerika, wie auch in Deutschland studiert hat und die jeweilige Lebensart in einer gewissen Synthese in seinem bildnerischen Werk Eingang gefunden hat.
Für den Betrachter scheint seine Bildsprache noch ganz von den Eindrücken seiner südamerikanischen Heimat geprägt. Zeichen, Symbole, Masken und Menschen der verschiedensten Kultureinflüsse, wie indianische, afrikanische und europäische im karibischen Südamerika, kennzeichnen seine Bildinhalte.
Doch auch seine neue Heimat Köln, die er sehr liebt, scheint mit der rheinischen Fröhlichkeit und dem Karneval seine Spuren in den Bildern zu hinterlassen.
So konfrontiert der Maler kolumbianisches altamerikanisches kulturelles Erbe mit europäischen Auffassungen und Sichtweisen, ähnlich den Bildern der „Neuen Wilden“. Archaisches trifft auf Modernes, löst aber keinen Konflikt aus, sondern lässt in „Laissez faire“ Manier vielerlei gelten.
Die Lebendigkeit der Farbwelten erinnert stark an den deutschen Expressionismus, ungehindert in der freien Gestaltung, frei nach inneren Klängen und Farben.  Die Bilder wirken spontan, unkompliziert und expressiv, teilweise aber auch chaotisch in Ihrer Dichte, so wie das südamerikanische Leben selbst.
Da auch die Musik in Manriques Leben eine große Rolle spielt, sind viele seiner großformatigen Bilder ein wahrer Ausbruch von Farbigkeit, Rhythmus und Bewegung. Notationen, die wie Noten über die Bildoberfläche verteilt sind, bilden zwei Ebenen der Betrachtung, einmal ein erzählerisches Element, wie zwei Musiker, die in die gleiche Richtung zum Bildrand sehen, und darüber der Rhythmus von Notenähnlichen Zeichen.
Die Objektkästen Carlos Manriques aus bemalten Streichholzschachteln, durchwirkt von eingefädelten Bindfäden, zeigen eine andere Seite der Gestaltungskraft Manriques. Sie verbinden europäischen Ordnungsdrang mit großer Farbigkeit sowie Graffitiähnliche Zeichen und Köpfe in reduzierter Weise von schwarz-braun und Weiß, als hätten sie ihren Ursprung im afrikanischen Erbe Südamerikas.
Alle Werke Manriques kennzeichnet, dass das Fremde und das Gewohnte eine Verbindung eingehen. Dies geschieht auf sinnliche, emotionale und lebendige Art.  Die Globalisierung in der Kunst lässt sich erkennen.

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